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STERN – 15. Oktober 2017

Kindesmissbrauch tausendfach vertuscht: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf

In der DDR war sexueller Kindesmissbrauch nicht nur geächtet, sondern auch ein politisches Tabu. “So etwas” hatte in der sozialistischen Gesellschaft nicht mehr vorzukommen. Die erste systematische Untersuchung zeigt: Es gab Tausende Opfer, deren Leid von höchster Stelle vertuscht wurde. Die Betroffenen blieben fast immer allein. Weil sie als Heimkinder in “Umerziehung” gewaltsam gebrochen wurden und ihren Peinigern Tag und Nacht ausgeliefert waren. Weil die übergriffigen Väter oder Onkel Funktionsträger waren, deren Taten die Stasi vertuschte. Und weil es “so etwas” im real existierenden Sozialismus einfach nicht zu geben hatte. Ihnen blieb damit oft jede Hilfe verwehrt.

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