Über uns

„Wenn sie nicht spurt, dann…!“

Ein Ausstellungsprojekt der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und dem Verein Riebeckstraße 63 in Leipzig.

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Laufzeit: 1. Januar bis 31. Dezember 2024

Ziel der Ausstellung:

Die für Ende 2024 geplante Wanderausstellung dokumentiert staatliche Disziplinierungsformen gegen Mädchen und Frauen in der DDR. Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen der Umerziehung von Mädchen in Spezialheimen und der Disziplinierung von Mädchen und Frauen in den Geschlossenen Venerologischen Stationen aufzuzeigen. Dafür dienen der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau und die Venerologische Station Leipzig Thonberg in der Riebeckstraße 63 in Leipzig als historische Beispiele.

Inhalte und Perspektiven:

Die Integration von Erfahrungsberichten betroffener Frauen ermöglicht einen einfühlsamen Zugang zum historischen Gegenstand und soll die Auswirkungen von Repression und Disziplinierungsmaßnahmen verdeutlichen. Zudem werden Möglichkeiten der Rehabilitierung und Unterstützung für Betroffene aufgezeigt. Das Zusammenwirken der verschiedenen Institutionen wird durch die Nutzung von Archivmaterial veranschaulicht. Aktuelle Bezüge werden über den Einfluss autoritärer gesellschaftlicher Strukturen auf Sexualmoral und Geschlechterrollen hergestellt.

Geplante Inhalte der Ausstellung:

  • Ideologische Grundlagen: Betrachtungen zur “sozialistischen Persönlichkeit” sowie zu geschlechtsspezifischen Aspekten der Disziplinierung.
  • Rolle staatlicher Institutionen und Disziplinierungsnetzwerk: Analyse der Verbindungen zwischen Geschlossenen Venerologischen Stationen und Spezialheimen.
  • Detaillierte Biografie einer Betroffenen.
  • Stimmen von Betroffenen und Langzeitfolgen der Repressionen.
  • Rehabilitierung und Gegenwartsrelevanz.

Die Ausstellung wird ergänzt durch eine Begleitbroschüre und einen Einführungsworkshop. Zur inhaltlichen Vertiefung, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung ist zudem eine Online-Präsenz geplant.

Ausblick:

Die Wanderausstellung soll an verschiedene Orte ehemaliger Geschlossener Venerologischer Stationen touren und so diesen Teil der DDR-Geschichte einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen und zur kritischen Auseinandersetzung anregen.

Weitere Informationen zum Verein Riebeckstraße 63 finden Sie hier. Besuchen Sie auch die Website der Bundesstiftung Aufarbeitung.


Kontakt:

Hannes Schneider (Projektmitarbeiter)

Mobil: 0157 34557787

h.schneider@jugendwerkhof-torgau.de

Juliane Weiß (Referentin für Bildung und Öffentlichkeitsarbeit)

03421 714203

j.weiss@jugendwerkhof-torgau.de